London an einem Tag
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London an einem Tag

London ist faszinierend und riesig – man benötigt eigentlich mehrere Tage Zeit, um diese Stadt zu erkunden. Was aber tun, wenn man nur einen Tag Zeit hat, um London zu entdecken? So ging es mir an einem verlängerten Wochenende, an dem ich einen Messestand auf der Just V Show in London hatte. Ich wollte an meinem freien Tag möglichst viele Sehenswürdigkeiten aufsuchen, etwas Leckeres essen und darüber hinaus ganz viel vom Charme der Stadt auf mich einwirken lassen. Und so habe ich mir einen London-Tagesausflug zusammengestellt, der all diese Anforderungen abdeckt.

Meine London-Tagestour

Die folgenden drei Abschnitte beschreiben meinen Tagesplan, der vorsieht, London zuerst zu Fuß von Westen nach Osten zu durchqueren, sich mit einem außergewöhnlichen Mittagessen zu stärken und dann mit einer Busfahrt von Osten nach Westen wieder an den Ausgangspunkt zurückzukehren.

Abschnitt 1: London zu Fuß erkunden

Whitehall Gardens
Whitehall Gardens

London Eye, Westminster Abbey und Big Ben
London Eye, Westminster Abbey und Big Ben

Millennium Bridge und St Paul’s Cathedral
Millennium Bridge und St Paul's Cathedral

City of London
City of London

Tower of London
Tower of London

Da sich meine Unterkunft bedingt durch die Messe in West Kensington befand, habe ich den Bahnhof London Victoria bzw. die U-Bahn-Station Victoria Station als Startpunkt meiner Tour festgelegt. Von dort habe ich die folgenden Sehenswürdigkeiten zu Fuß erkundet. In der Liste habe ich jede Sehenswürdigkeit zu Wikipedia verlinkt, um unterwegs leicht auf Informationen zum jeweiligen Ort zugreifen zu können, und dazu noch die Richtungsangabe ausgehend vom vorausgegangenen Etappenziel sowie die grobe Entfernung notiert. Diese Angaben helfen dabei, die Tour abseits der beschilderten Routen zu laufen – man erlebt eine Stadt viel intensiver und entdeckt viel mehr spannende Geheimtipps abseits der großen Straßen.

Tipps, wenn du die Tour auch laufen willst:

  • Das Zentrum Londons wird sehr schnell sehr voll. Starte möglichst früh am Tag, sodass noch nicht so viele Leute unterwegs sind.
  • Rechne damit, dass du etwa 4 Stunden Zeit für diesen Teil der Tour benötigst.
  • Bitte achte darauf, keinen Müll zu hinterlassen und im Gegenteil auch mal etwas Müll von der Straße aufzuheben und in den nächstgelegenen Mülleimer zu werfen. Es ist traurig, zu sehen, wie manche Menschen in Großstädten ihren Lebensraum behandeln. Beim Sightseeing fällt das besonders auf. Lass uns gemeinsam Vorbild sein.

Startpunkt: Victoria Station

Sehenswürdigkeit Richtung Entfernung
1. Buckingham Palace Nordosten 800 m
2. Trafalgar Square Nordosten 1,3 km
3. Old Admiralty Building Süden 300 m
4. Whitehall Gardens Osten 600 m
5. Big Ben Süden 800 m
6. Westminster Abbey Südwesten 300 m
7. London Eye Nordosten 1 km
8. Tate Modern Nordosten 1,8 km
9. Millennium Bridge Norden 100 m
10. St Paul’s Cathedral Norden 300 m
11. Tower of London Osten 1,8 km
12. Tower Bridge Osten 500 m

Abschnitt 2: Lunch

The Full Nelson
The Full Nelson

Ich wollte nach der Empfehlung eines Freundes einen veganen Burger bei The Full Nelson essen gehen. Da mich die Tour nun schon recht weit in den Osten Londons geführt hat, habe ich die Gelegenheit genutzt, mit dem Bus in den Stadtteil Deptford zu fahren und mich dort kulinarisch für den Fußmarsch zu belohnen.

The Full Nelson hat montags geschlossen – geöffnet ist dienstags bis freitags von 16 bis 23 Uhr, samstags von 12 bis 23 Uhr und sonntags von 11 bis 16 Uhr. Von der Tower Bridge führt die Buslinie 47 von Stop K zur Haltstelle Deptford Bridge und vom dortigen Stop N wieder zur Tower Bridge zurück.

Service ChargeTipp, wenn du in London essen gehst: Bezüglich des Trinkgeldes ist zu beachten, dass auf den Rechnungen der meisten Londoner Restaurants – wie im Beispiel dieser Rechnung vom hervorragenden Ramen-Restaurants Shoryu – automatisch ein (optionales) Trinkgeld von 12,5 % ausgewiesen und in den Endbetrag eingerechnet wird. Wenn dies der Fall ist, wird über den Rechnungsbetrag hinaus kein weiteres Trinkgeld erwartet. Falls das Trinkgeld nicht automatisch mit eingerechnet wird, ist in London ein „Tip“ von 12 bis 15 % üblich.

Abschnitt 3: London mit dem Bus erkunden

London Buses
London Buses

Covent Garden
Covent Garden

Mit müden Füßen und vollem Bauch habe ich mir für den dritten Teil meiner Tagestour durch London eine Busfahrt herausgesucht, die mich von der Tower Bridge wieder zurück in den Westen Londons führt. Die Buslinie RV1 von Stop P führt südlich der Themse zu Covent Garden, wo ich den Tag entspannt habe ausklingen lassen.

Tipp, wenn du in London Bus fahren willst: Du musst dem Busfahrer eines an eine Bushaltestelle heranfahrenden Busses per Handzeichen signalisieren, dass du einsteigen möchtest. Wenn nicht zufällig jemand an der Bushaltestelle aus dem Bus aussteigen möchte, fährt der Busfahrer sonst an der Bushaltestelle vorbei.

Tipps und Wissenswertes zu London

Every Day Carry

Folgende Gegenstände habe ich auf Städtereisen immer dabei:

  • Smartphone mit einem Kompass und einer Karten-App zum Navigieren sowie zum Fotografieren und Filmen
  • Daypack-Rucksack
  • leistungsstarke Powerbank samt passendem Ladekabel für das Smartphone
  • Ladegerät für alle elektrischen Geräte und für London zusätzlich noch ein UK-Adapterstecker
  • große Flasche Wasser
  • Energieriegel
  • Regenjacke
  • Sonnenschutz

Kompass- und Karten-AppMit dem Wegfall von Roaminggebühren in der EU kann man seinen Datentarif aus Deutschland auch in London (nach dem Brexit noch?) ohne zusätzliche Kosten nutzen. Insbesondere die Kompass- und die Google-Maps-App nutze ich zum Navigieren durch das Straßengewirr der Großstadt und um die besten Verbindungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu ermitteln. Dazu kommen noch Facebook und WhatsApp, um mit Freunden zu kommunizieren und meine Erlebnisse zu teilen sowie prinzipiell die Nutzung des Internets. Das Smartphone ist also mein zentrales Urlaubswerkzeug, weshalb ich immer eine leistungsstarke Powerbank dabei habe, um unterwegs für Stromnachschub sorgen zu können.

Durstig oder hungrig macht Reisen keinen Spaß. Deshalb habe ich immer etwas zu Trinken und etwas zu Essen dabei.

Ich habe bei meinem Tagesausflug neben Regen auch extremen Sonnenschein erlebt (ja, wirklich, in London). Deshalb sollte neben einer Regenjacke auch Sonnenschutz ins Reisegepäck gehören. Beim Sonnenschutz empfehle ich dir, dich über die Unterschiede zwischen einer Creme mit mineralischem Sonnenschutzfilter ohne Nano-Partikel und einer Creme mit synthetischen UV-Filtern zu informieren. Letztere sind leider der Standard und haben neben negativen Einflüssen auf die Umwelt auch gesundheitliche Risiken. Zudem empfehle ich dir, die alleinige Bewertung einer Sonnencreme anhand des Lichtschutzfaktors zu hinterfragen. Checke die Sonnencreme deines Vertrauens bei CodeCheck. Wenn du dann der Meinung bist, etwas an deinem Sonnenschutz ändern zu wollen, möchte ich dich auf mein eigenes Angebot aufmerksam machen.

Öffentliche Verkehrsmittel

In London ist es meiner Meinung nach die beste Option, sich für wenige Pfund eine Oyster-Card zu kaufen. Einmal mit einem ausreichenden Geldbetrag aufgeladen, muss man sich danach um Tarife und Fahrkarten im öffentlichen Nahverkehr keine Gedanken mehr machen. Man checkt vor Fahrtantritt in der U-Bahn-Station oder im Bus mit der Karte ein und bei U-Bahn-Fahrten nach der Fahrt auch wieder aus. Dabei wird ein Fahrpreis von der Karte abgebucht, der bedeutend günstiger als ein Einzelfahrschein ist und der – egal, wie viel man an einem Tag fährt – den Tagestarif nie überschreitet. Da ich häufiger in London bin, ist die Oyster-Card fester Bestandteil in meinem Portemonnaie. Und mit dieser Möglichkeit habe ich mich auch an den Startpunkt meiner London-Tour begeben und die Busfahrten bezahlt.

Mind the Gap und Look Right

Mind the Gap und Look RightMind the Gap schallt es einem in Londoner Bahnhöfen so oft um die Ohren, dass man schon blind und taub gleichzeitig sein muss, um noch in die Spalte zwischen Zug und Bahnsteig zu treten. Und auch auf der Straße ist in großen Buchstaben geschrieben, in welche Richtung man schauen muss, um als Nicht-Engländer nicht von einem auf der linken Seite fahrenden Auto überfahren zu werden. Nichtsdestotrotz achte bitte sehr auf den Verkehr, denn selbst nach einigen Tagen in London schaut man ungewollt immer wieder in die falsche Richtung und die zunehmende Anzahl an fast lautlosen Elektroautos macht daraus ein richtig gefährliches Unterfangen.

Ich hoffe, dass dich meine Tagestour durch London zu deinem eigenen Ausflug in die britische Hauptstadt inspiriert hat. Über deine eigenen Erfahrungen würde ich mich in einem Kommentar zu diesem Artikel sehr freuen.

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